[M1] Stahl – Wölfe (noch) mit Sand im Getriebe

Die Zeit der schweißtreibenden Vorbereitung auf die neue Saison neigt sich auch für die Rietschener Handballer dem Ende entgegen. In den letzten Wochen wurde viel für die notwendige Athletik und Ausdauer gearbeitet. So mancher Lauf an den Strand des Schenkteiches in Hammerstadt stellte dabei erst den Anfang einer folgenden Trainingseinheit dar.

Es war aber nicht nur der von dort mitgebrachte Sand in manchem Turnschuh, der das Rietschener Spiel in vielen Phasen des Vorbereitungsturnieres am vergangenen Samstag knirschen ließ.      

 

Zu Gast waren Blau-Weiß Berlin (Ostsee-Spree-Liga), Koweg Görlitz (Sachsenliga) und Chemie Guben(Verbandsliga Süd Brandenburg). Im Modus „Jeder-gegen-Jeden“ stand der sportliche Aspekt bei allen Teams im Vordergrund. 2 x 20 Minuten pro Spiel sind dann schon kräftezehrend. Für das Rietschener Trainergespann Gähler/Gröscho sollte dieses Wochenende eine erste echte Standortbestimmung sein. Nimmt man jetzt nur die Resultate, die über Sieg oder Niederlage Auskunft geben, war es eher ernüchternd. In allen 3 Spielen unterlagen die Gastgeber, wenn auch zum Teil knapp. Doch auch bei unglücklichen Spielausgängen wird es in der kommenden Saison keine (Plus-)Punkte geben.

Das erste Spiel gegen Koweg Görlitz sollte nicht mit vielen überraschenden Momenten aufwarten, dafür kennen sich beide Teams zu gut. Doch der Spielverlauf zu Beginn löste so manchen „Aha-Effekt“ aus. Rietschen führte in der Anfangsphase mit 3:0. Danach besannen sich die Neißestädter auf ihre eigentlichen Qualitäten und gingen mit einer 7:6 – Führung in die Halbzeit. Der Ball lief viel schneller und druckvoller in den Reihen des Sachsenligisten, körperliche Vorteile in der Schnelligkeit und Athletik waren nicht zu übersehen. Koweg brachte dieses Auftaktspiel sicher mit 20:14 über die Bühne.

Im nächsten Spiel (Berlin gegen Guben) war die Favoritenlage im Vorfeld eigentlich geklärt. Doch zur Überraschung vieler spielte der Verbandsligist befreiter auf und nutzte die bietenden Chancen cleverer. Nach den zwischenzeitlichen 7:2 konnten die Hauptstädter auf 7:9 bis zur Halbzeit verkürzen. In der 2. Halbzeit vergaben nun die Gubener zu viele Chancen und es kam wie es kommen musste: In der letzten Spielminute ging Berlin erst zum 2. Mal in Führung und brachte diesen knappen Vorsprung über die Ziellinie(18:17).

Dass sich nicht nur im Sport gewisse Dinge ausgleichen, sollte Rietschen im darauffolgenden Spiel gegen Guben erfahren. Lange Zeit hielten sie gut mit (Halbzeit 11:11). In der 2. Spielhälfte kam es zu einem kleinen Buch, 3 Gegentore in Folge sorgten für eine sehr wahrscheinliche Vorentscheidung. Nach dem Ausgleich in der letzten Minute (18:18) waren es aber die Gäste, die nun ihrerseits einen etwas glücklichen Sieg einfuhren (19:18).

Im Spiel danach gegen Berlin hatten die Hausherren eigentlich gar keine Chance. Zur Halbzeit war die Messe bereits gelesen (6:13), im 2. Durchgang konnte man zwar unwesentlich verkürzen, musste aber die 3. Niederlage quittieren(19:25).

Nachdem Koweg mindestens genauso sicher gegen Guben gewinnen konnte (22:17) kam es zu einem echten (und auch erwarteten) Endspiel. Die Görlitzer spielten mit einem sehr hohen Tempo aus einer stabilen Abwehr heraus. Bereits zur Halbzeit (17:9)war alles geklärt. Berlin kam nie wieder richtig in diese Partie unterlag dem späteren Turniersieger mit 29:20.


Auf Rietschener Seite fehlten mit Walter und Kelch 2 Stammkräfte, dafür stellten sich 3 Youngster (Janke, Schulz , Librenz) zur Verfügung, um im Kreis der 1.Männermannschaft Spielerfahrungen zu sammeln. Gute Noten für Spielwitz und Durchsetzungsvermögen verdiente sich an diesem Tag sicherlich Markus Hänchen.

 

Am kommenden Samstag geht es im HVS-Pokal beim Radeberger SV weiter. Am 7. September beginnt die neue Verbandsligasaison mit einem Heimspiel gegen HC Elbflorenz III. Spätestens jetzt sollten die knirschenden Geräusche abgestellt werden. Turnschuhe reinigen allein wird nicht reichen.