[M1] Ein Sieg des Willens

Verbandsliga Ost, Männer                                                                                                                                                                

19.03.2022   

SSV Stahl Rietschen vs. SV Niederau

         29 (13)       :       25 (10)

 

Rietschen meldet sich im aktuellen Kampf gegen den drohenden Abstieg aus der Verbandsliga eindrucksvoll zu Wort. In einer vom Kampf geprägten Partie gegen die ebenfalls gefährdeten Gäste aus Niederau gewannen die Schützlinge von Trainer Philipp Domko verdient mit 29:25. Mit diesem Sieg ist allerdings die finale Entscheidung zum Klassenerhalt noch nicht gefallen – aber Rietschen hat sich nun ein klein wenig Luft (=Abstand) zum Tabellenende verschafft.

Domko sprach unmittelbar nach Abpfiff zur Mannschaft und machte deutlich, wie froh und erleichtert er sei, dass seine Mannschaft sich endlich mal wieder für die Mühen und Strapazen des wöchentlichen Trainings und des Kompensierens der mittlerweile als normal anzusehenden Ausfälle belohnt hatte.

Rietschen als aktuell 10. der Tabelle empfing den punktgleichen SV Niederau, der auf Grund des besseren Torverhältnisses einen Platz darüber logierte. Nach einem überaus nervösen Beginn auf beiden Seiten lagen die Gäste nach nicht einmal 3 Minuten mit 2: in Front. Bevor die Sekundenzeiger die dritte Umrundung vollenden konnte, mussten beide Teams mit jeweils der ersten Zweiminutenstrafe zurechtkommen.

Es war nicht zu übersehen, dass die Gäste im direkten 1:1 – Verhalten Vorteile hatten. Die Rietschener Abwehr hatte anfangs größere Probleme, sich gegen die wuchtigen „Mann-gegen-Mann“- Aktionen zu erwehren. So war der Rückstand, wenn auch minimal, in der 11. Minute (5:6) nicht verwunderlich. Die Heimmannschaft verhielt sich in dieser Phase oftmals zu passiv und agierte dadurch immer wieder zu verhalten. Irgendwann hatten die Gäste den nötigen Schwung und stießen erfolgreich durch die Abwehrreihen. Die Abwehr der Rietschener kam immer wieder den berühmten Schritt zu spät.

Genau in dieser Phase kam es zu einer möglichen ersten vorentscheidenden Aktion. Ein Gästespieler wurde mit rot-blau vom weiteren Spielgeschehen ausgeschlossen. Aber Rietschen hatte trotz folgendem mehrfachen Überzahlspiel Probleme, dies in Tore umzumünzen. Im Laufe der Spielzeit steigerte sich zum Glück Torwart Brain Weiser immer mehr und brachte sich zunehmend (erfolgreich) in das Spielgeschehen ein. In den zweiten 15 Minuten der ersten Halbzeit entschärfte er 5 freie Würfe vom Kreis und hielt somit seiner Mannschaft mehr als den Rücken frei. Trotz zahlreicher eigener Fehler im Angriff blieben die Rietschener somit nicht nur im Spiel, sie nutzten das Momentum und setzten sich bis zum Pausenpfiff auf 13:10 ab.

Niederau startete den 2. Durchgang sehr energisch und wollte den Rückstand somit so schnell wie mögliche egalisieren. Rietschen leistete sich erneut (vermeidbare) Fehler – die Folge war der Anschlusstreffer zum 14:13. Es sprach aber für die intakte Moral der Heimmannschaft, dass sie auch in diese Phase die Nerven behielt. Nach dieser etwas vogelwilden Phase übernahmen die Hausherren mehr und mehr die Spielkontrolle. Trotz eines verworfenen Strafwurfes konnte die Führung behauptet werden. Die Gäste zollten dem Tempo im Laufe der Spielzeit immer mehr Tribut. Die nächste Disqualifikation (41. Minute) tat ihr Übriges dazu. Die Gastgeber verteidigten ihren kostbaren Vorsprung. In der Schlussphase, die Entscheidung stand auf des Messers Schneide, konnten immer wieder erfolgreiche Lösungen im Angriff gefunden werden.

Am Ende entschied wohl die Mehrzahl der spielentscheidenden Situationen die zum eigenen Gunsten abgerechnet werden konnten:  Die Rietschener konnten sich zum einen auch im 2. Durchgang auf einen starken Torwart Weiser verlassen. Zum anderen nutzte Benjamin Schulz nach einem völlig freien Fehlwurf die nächsten 3 Möglichkeiten konsequent aus. Obwohl Noack einen Strafwurf vergab, wurde er mit 6 Treffern zum zweiterfolgreichsten Spieler seiner Mannschaft. Hähnchen mit 7 Treffern, davon 5 in den letzten 13 Minuten, war nicht nur numerisch etwas besser, er sorgte mit seinem Spielverständnis und Durchsetzungsvermögen für die nötigen und wichtigen Treffer in der Schlussphase. Trotz bereits doppelter Zweiminutenstrafe gingen Hilke (Lennart), Hänchen und Janke weiter offensiv in die Zweikämpfe und zeigten wie alle anderen große Einsatzbereitschaft und Leidenschaft.

Am Ende belohnten sich die Hausherren mit einem ganz wichtigen Sieg, der zumindest die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben erhält.

 

Rietschen spielte mit: Weiser; Radtke, Richter; Noack(6/3); Hilke, C.(5); Walter(2); Jachmann; Janke(1); Krauzick, E.(4); Hänchen(7);
Hilke, L.(1); Schulz(3); Grafe; Drogoin

 

 

 

 

 

 

 

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