[M1] Mentalität schlägt Qualität

Verbandsliga Ost, Männer                                             

26.03.2023 

 

HVO Cunewalde     :    SSV Stahl Rietschen

          23 (13)           :         27 (13)

 

Mit diesem Ausspruch eines Verantwortlichen des HVO Cunewalde nach Schlusspfiff beginnt der Bericht eines Spiels, dessen Ausgang sicherlich nicht von jedem so erwartet wurde.
Als die Sirene laut ertönte und damit das Spielende verkündete brachen alle Dämme auf Seiten der Gäste. Mit einem starken Auftritt und einer mit viel Herzblut gezeigten Leistung konnte erfolgreich Revanche für die Heimniederlage in der Hinrunde gegen den HVO Cunewalde genommen werden.

Im Sachsenpokal-Halbfinale vor einer Woche benötigte der unangefochtene Spitzenreiter der Sachsenliga, die teils tschechische B-Auswahl (Einheit Plauen) bei HVO Cunewalde eine Verlängerung um mit 30:27 zu gewinnen. Der Tabellenerste der Verbandsliga, HVO Cunewalde, war ganz dicht an einer mittleren Sensation dran, verpasste aber den Einzug in das Finale.

Beim Spitzenspiel innerhalb der Verbandsliga am vergangenen Sonntag (Der Erste empfing den Dritten.) war nicht nur den Rietschenern klar, dass es keine „Over-Time“ geben würde. Wollte man etwas reißen, musste dies in 60 Minuten geschehen. Trainer Domko fehlten ob der von Beginn an präsentierten Bereitschaft und dem unbedingten Willen, hier nicht nur als Punktelieferant mit einem guten Ergebnis abzutreten, in seiner Analyse die Worte. Seine Mannschaft zeigte eine Leistung in der Bautzener Schützenplatz – Halle, mit der man eindrucksvoll untermauerte, warum der Platz im oberen Tabellendrittel kein Zufall ist.

Mit einer bärenstarken Abwehr von Beginn an wurde das Fundament für einen nicht erwarteten oder gar geplanten weiteren Auswärtssieg gelegt. Cunewalde war ob der anfänglichen Präsenz sicherlich überrascht und versuchte das Geschehen auf der Platte mit einer Auszeit bereits in der 7. Minute (Spielstand: 1:4) zu korrigieren. Es folgte das 2:6 für Rietschen, danach schlichen sich einige technische Fehler in das eigene Spiel ein. Die Gastgeber glichen mit einem 4:0-Lauf zum 6:6 aus. Innerhalb von 3 Minuten musste Enrico Krauzick danach zweimal strafbedingt die Spielfläche für jeweils 2 Minuten verlassen. Das Trainergespann Domko /Gröscho stellte daraufhin die Abwehr um. Fortan agierte Grafe (mit Walter) im Mittelblock und erfüllte die Erwartungen voll und ganz.

In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Meist legten die Gastgeber einen Treffer vor, mussten sich aber immer wieder postwendend den Ausgleich gefallen lassen. Ein leistungsgerechtes Unentschieden (13:13) war der eigentlich logische Halbzeitstand.

Rietschen begann auch den 2. Durchgang dominant. Ein Doppelpack von Enrico Krauzick sorgte für eine erneute Führung, die bis zum Abpfiff nicht mehr abgegeben werden sollte. „Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war toll, jeder hat jedem geholfen. In der Abwehr wurde sensationell gearbeitet und das Wichtigste: Die Mannschaft hat von Beginn an daran geglaubt, in diesem Spiel etwas zu holen“, so Domko in seinem Fazit. Die Stahl-Wölfe setzten sich Stück für Stück ab, waren spätestens ab der 55. Minute (20:25) auf der Siegerstraße angekommen.

Eine offensive Manndeckung der Gastgeber in den letzten 4 Minuten dieser Partie brachte keine Wende mehr. Rietschen gewann am Ende völlig verdient mit 27:23 und fügte dem weiterhin Tabellenersten und Aufsteiger in spe die erste Heim-Niederlage in dieser Saison zu. Trotz der 12 und 8 Tore von Noack und E. Krauzick wollte Domko in seiner Auswertung die geschlossene Mannschaftsleistung als Fundament für diesen Sieg hervorheben. Alle Aktiven konnten ihr Leistungspotenzial abrufen – und: Sie waren zu 100% bereit dazu. Genau 60 Minuten hatten sie dafür Zeit.

 

Rietschen spielte mit: Radtke; Weiser; Walter(3); Krauzick, E.(8); Noack(12/5); Janke(1); Drogoin; Jachmann; Hänchen(2); Schulz; Biele(1); Krauzick, T.; Grafe

Anfahrt

SSV Stahl Rietschen e.V.
Abt. Handball

Oberlausitzer Sporthalle Rietschen
Am Festplatz 9
02956 Rietschen