[M1] Enrico Krauzick als tragische Hauptfigur
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Freitag, 06. Dezember 2024 12:33
- Geschrieben von Carlos Hilke
- Zugriffe: 227
Verbandsliga Ost, Männer
30.11.2024
SSV Stahl Rietschen : Rotation Weissenborn
33 (15) 21 (10)
Mit etwas zeitlichem Abstand folgt nun doch noch der Spielbericht zum Heimspiel unserer M1 gegen die Rotation Weißenborn. Manchmal fällt es einem aber auch nicht gerade leicht bzw. macht es wenig Spaß, Worte zum Geschehen wiederzugeben.
Versuchen wir es zunächst aus rein sportlicher Sicht. Mit der Mannschaft aus Weißenborn trafen die Stahlmänner auf den aktuell Viertplatzierten, welcher nur einen Punkt hinter dem Spitzentrio positioniert ist. Die große Stärke der Gäste ist dabei vor allem die Offensive. Vor dem Spieltag stand ein Toreschnitt von 28,5 zu Buche, welchen es für die Hausherren zu reduzieren galt. Schließlich stellt man weiterhin die beste Defensive der Liga. Doch so gut die Abwehr funktioniert, so sehr stotterte zuletzt der Angriffsmotor der Stahlmänner aufgrund vieler Personalprobleme. Dieses Mal sah der Kader der Hausherren jedoch besser aus als zuletzt. Doch kommen wir zum Spielgeschehen.
Die Partie begann auf beiden Seiten recht verhalten und vor allem auf Seiten der Hausherren fehlte noch die offensive Durchschlagskraft. Beim 5:7 nach 17 Spielminuten sah sich das Trainer-Trio Domko/Gröscho/Vogt zur ersten Auszeit gezwungen. Mit der anschließenden Einwechslung von Rückraumshooter Enrico Krauzick, welcher sein Comeback nach dem Kreuzbandriss im Januar 2024 gab, sollte der Knoten im Angriff platzen. Klare Auslösehandlungen wurden angesagt, bei welchen Krauzick aus dem Rückraum mit seiner Sprung- und Wurfkraft werfen sollte. Das Spiel veränderte sich mit der Hereinnahme merklich. Bis zur Halbzeit netzte er aus 4 Würfen viermal ein und zog so auch seine Nebenmänner mit. Der SSV spielte nun wie aus einem Guss und konnte mit einem 10:3 Lauf bis zur Halbzeit den Spielstand zum 15:10 drehen.
Das Spiel war natürlich noch komplett offen, schließlich kann in einer Halbzeit noch viel passieren und Rietschen präsentierte sich die letzten Wochen/Monate auch zu schwankend in ihren Leistungen.
Die Gäste kämpften mit Beginn der zweiten Halbzeit weiterhin um den Anschluss. Doch mehr als ein 20:16 in der 44. Spielminute war nicht drin. In der letzten Viertelstunde nahmen die Gäste, bei Anwesenheit von Krauzick, diesen in Manndeckung. Doch dieses Vorhaben scheiterte gänzlich. Die Hausherren, vor allem in Person von Markus Hänchen, zerlegten im 5:5 die Gäste nun förmlich und konnten in den letzten 15 Spielminuten noch 13 weitere Tore erzielen. Doch nicht nur die Offensive funktionierte an diesem Tag. Die Rietschener Hintermannschaft, um den starken Torhüter Christian Radtke, lieferte ebenfalls ab. Weißenborn kam am Ende der Partie auf lediglich 21 Treffer, was in dieser Saison den klaren Minuswert der offensiv starken Truppe darstellt. Die Stahlmänner lieferten mit verbessertem Kader ihr bestes Spiel der Saison und erinnerten mit ihrer Leistung an die vergangenen zwei Spielzeiten. Beim 33:21 war der Endstand erzielt.
Sportlich gesehen gab es eigentlich nur positives von diesem Spiel zu berichten, doch das sah man der Truppe anschließend in der Kabine wahrlich nicht an. Zu groß war der erneute Verletzungsschock um Enrico Krauzick. Wie bereits erwähnt, spielte dieser seine erste Partie seit seinem Kreuzbandriss im rechten Knie im ersten Spiel des Jahres 2024. Sehr beeindruckend war seine Performance im ersten Spiel nach so einer Verletzung. 6 Würfe in seinen wenigen Angriffen bedeuteten auch 6 Tore. Sein einziger Fehlwurf geschah in der 54. Spielminute bei einem Siebenmeter. Doch der Ball landete erneut in seinen Händen und er netzte ohne jegliche Gegnerbedrängnis zum 29:19 Zwischenstand ein. Auf Seiten der Rietschener unerklärlich, riss sich Krauzick bei der Landung nach diesem Wurf das Kreuzband in seinem anderen Bein. Nachdem er sich voller Ehrgeiz und Willen über Monate zurückkämpfte, erwartet ihn für das Jahr 2025 leider genau derselbe Weg. Mit dieser Nachricht im Kopf, interessierte keinem die eigentlich beste Leistung der Rietschener in dieser Saison.
Rietschen: Radtke, Weiser; Noack 4, Hilke L. 1, Hänchen 8, Grafe 2, Jachmann 2, Walter 2, Mießler 1, Krauzick T. 1, Janke 4, Krauzick E. 7, Fischer 1