Ostern in Prag

B-Jugend männlich BSV Görlitz/SSV Stahl Rietschen auf Tour

 Es gibt in Rietschen so einige Männer, welche von unvergesslichen Turnieren in Prag schwärmen. Ich konnte dies bis dato, als absoluter Prag-Nichtkenner, nie so richtig nachempfinden. Dass hat sich jedoch nach Ostern 2019 gänzlich geändert. Die Tage in Prag werden wohl sowohl für die teilnehmenden Jugendspieler, wie auch uns Trainer immer in bester Erinnerung bleiben.

Alles begann damit, dass BSV Trainer Torsten Kolbe uns im letzten Herbst mit der Idee „infizierte“ mit einer gemeinsamen B-Jugendmannschaft über Ostern 2019 zu einem großen internationalen Handballturnier nach Prag zu fahren. Der Spaß am Handballspiel, die Gemeinsamkeit, die Atmosphäre und die Schönheiten der Stadt Prag sollten bei diesem Event im Vordergrund stehen und so überzeugte uns Torsten schnell mit seinen Argumenten von diesem gemeinsamen Projekt. Gleichzeitig nahm er mir die Angst, dass die Jungs aufgrund der überaus starken Gegnerschaft eventuell im Turnierverlauf  mental aufgeben könnten.

 

Dazu sei gesagt, dass sich unsere Rietschener Jungs und die Jungs vom BSV erst in Prag kennengelernt haben und es zuvor nie ein gemeinsames Training gab. Es musste daher viel improvisiert werden, da auch nur zwei gelernte Aufbauspieler im Team waren und so der ein oder andere Außen bzw. Kreisläufer in den Genuss kam, plötzlich in Prag im Aufbau zu spielen.  Wie dies die jungen Burschen im Turnierverlauf umsetzen, kann man nur den Hut ziehen.

 

Am Donnerstag vor Ostern war es dann soweit.Bei bestem Frühlingswetter und mit viel guter Laune im Gepäck erfolgte die Anreise nach Prag. Mit großem Wehmut mussten wir jedoch auf Cheforganisator Torsten Kolbe vom BSV Görlitz verzichten, da dieser aufgrund Fieber und starkem Husten die Reise leide nicht mit antreten konnte. Mit Steffen Grabs von BSV Görlitz hatten wie unbedarften Rietschener jedoch glücklicherweise einen Ortskundigen dabei, welcher ebenfalls schon mehrfach mit Jugendteams vom BSV beim Prager Handballcup weilte.

 

Nachdem in einen großen Einkaufscenter die Unterlagen zum Turnier und die Erinnerungs-T-Shirts in Empfang genommen wurden, ging es zu unserer Unterkunft. Eine große Schule in welcher wir einen Unterrichtsraum mit unseren Luftmatratzen und Isomatten bezogen. Eine Schule mit „Sports-Bar“, die natürlich nur das Trainerteam besuchte. Ich habe keine Ahnung wie viele Mannschaften in dieser Schule untergebracht waren (übrigens männliche und weiblicheJ ), aber es war top organisiert.

 

Den Donnerstagabend ließen wir bei einem ersten gemütlichen Stadtbummel über den Wenzelsplatz und mit guten tschechischen Essen ausklingen (wobei die Jugend wohl eher bei MC einkehrte  und Magnus sich als Shusi-Liebhaber  bekannteJ). Zu später Stunde, die Deutsche Bahn hatte wieder einmal Verspätung, trafen unsere letzten Spieler ein. Alex, Tom und Sebastian befinden sich bereits in Ausbildung und konnten somit nicht wie der Rest der Mannschaft von der Schulbefreiung für Donnerstag profitieren.

 

Nach einer ersten Nacht (war die kalt - wir hatten die Fenster komplett offen gelassen und keiner der Frierenden hatte sich getraut, diese in der Nacht zu schließen) ging es auf alle Fälle „frisch“ in den ersten Turniertag. Dieser bescherte uns organisatorisch sehr glücklich drei Spiele in ein und derselben Sporthalle. Dazu sei gesagt, dass es sich beim internationalen Prager Handball-Cup um ein Turnier mit mehr als 600 Mannschaften handelt, in den Altersklassen von E-Jugend bis A-Jugend. Allein in der männlichen B-Jugend waren 80 Mannschaften am Start. Eine organisatorische Meisterleistung, was hier vollbracht wird.

 

In einer der wahrscheinlich traditionsträchtigsten Sporthallen von Prag, in der von Slavia Prag trafen wir am Freitag auf die Mannschaften von Lödde Vikings HK II aus Schweden, Talent Škoda JS Plzeň aus Tschechien und Ajax Copenhagen I aus Dänemark. Spielerisch hatten wir gegen keine dieser drei Mannschaften eine Chance, aber wir kämpften eisern, erzielten stets Tore und ließen uns auch nicht durch die körperliche Überlegenheit der anderen Teams beeindrucken.

 

Nach einem langen ersten Turniertag und dem Abendessen in der Stadt ging es zurück in die Unterkunft.

Am nächsten Tag ging es bereits sehr zeitig wieder los.

In einer Prager-Traglufthalle trafen wir um 10:00 Uhr auf die österreichische Mannschaft  der SG Krems/Langenlois.

Dem  sehr fairen Niederösterreichischen Meister unterlagen wir am Ende nach einem guten Spiel 10:25.

In Erinnerung bleibt hier sicher der Trainer der Österreicher, Moshe HALPERIN, der sein Team in unglaublicher Art und Weise positiv vom Spielfeldrand führte.

 

Jetzt hieß es Hallenwechsel.

Da das letzte Gruppenspiel allerdings erst um 17:00 Uhr in einem Vorort von Prag angesetzt war, gönnten wir uns eine längere Mittagspause, bevor es mit U-Bahn und Bus weiterging. Der Vorort von Prag entpuppte sich später als gerade neu entstehende Stadt. Die Navigationsgeräte der mitgereisten Eltern kannten die Adresse noch gar nicht. Die Halle in welcher wir jetzt auf den MTV 1860 Altlandsberg trafen war ein Schmuckstück. Allerdings lief es im Spiel gegen die Deutschen nicht so richtig gut. Die Chancenverwertung war unser großes Manko und so verloren wir unser letztes Gruppenspiel mit 18:10. Da wir in dieser Halle erneut auch die anderen Mannschaften aus unserer Gruppe trafen und inzwischen herausgefunden hatten, dass der Trainer von Talent Skoda Plzen tatsächlich Petr Štochl, der ehemalige Torhüter der Füchse Berlin ist, wurde dieser gefragt, ob wir ein Mannschaftsbild mit ihm machen dürfen.

Ein richtig cooler Typ der Štochl und natürlich bekamen wir das gemeinsame Foto mit ihm. Die Rückfahrt mit dem Bus von der Sporthalle bis zur U-Bahn Station wurde dann sehr heiter, laut und inspirierend. Ein musikalischer Gesangswettbewerb den die tschechischen Handballer sicherlich für sich entschieden, welcher aber gleichzeitig zum Texten von eigenen Strophen anregte und somit unser lustiges Prag Lied entstehen ließ. Zu später Stunde waren wir zurück in unserer Unterkunft und ließen den Tag gesanglich ausklingen. Am Ostersonntag klingelte bereits um 05:30 Uhr der Wecker! Schon um 08:50 Uhr hieß es in der Traglufthalle vom Vortrag gegen die belgische Mannschaft des HC Schotten II zum Platzierungsspiel anzutreten. Dieses Spiel wollte das Team unbedingt gewinnen.  Kämpferisch top und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte am Ende der Sieg errungen werden (17:12), welcher uns noch eine weitere Runde bescherte.

 

Gegen die HSG Eckbachtal I hatten wir jedoch keine Chance und auch keine Kräfte mehr. Aber das tat der guten Laune keinen Abbruch und so ging es am Nachmittag angeführt von Steffen Grabs zur Stadtbesichtigung. Hier bekamen wir Prager Burg, Veitsdom,  das Goldene Gässchen, Karlsbrücke, Prager Rathaus und weitere Sehenswürdigkeiten zu sehen. Obwohl allen die Füße schwer waren, aufgrund der vorangegangen Tage, wurde durchgehalten. Ein toller Aufenthalt in Prag, der bei bestem Wetter einen schönen Abschluss fand.

 

Die Stimmen gut geölt wurde um Mitternacht Atze herzlich zum Geburtstag gratuliert und noch etwas gefeiert. Danach ging es ein letztes Mal in die Schlafsäcke. Am Ostermontag hieß es bereits wieder packen.

Mit logistischer Meisterleistung verstaute Maik Recknagel Koffer, Taschen, Schlafsäcke und Luftmatratzen von insgesamt 17 Leuten in seinem privaten PKW.

Dank ihm, mussten wir keine Sachen schleppen, als es mit der U-Bahn zur Sporthalle ging, in welcher die Finalspiele ausgetragen wurden. Was wir hier zu sehen bekamen, war Handballsport vom Feinsten. So sahen wir die Finalspiele der weiblichen und männlichen C-Jugend, wobei die kroatische C-Jugendmannschaft, sicher körperlich unserem Verbandsligateam in nichts nachstand. Wahnsinn! Was danach allerdings im Finale der E-Jugend zwischen einem kroatischen Jungenteam und einem ungarischen Mädchenteam geboten wurde (E-Jugendfinale wird in Prag stets Mädchen gegen Jungen gespielt / Gruppenphase getrennt) war sensationell. Sollte also mal jemand zu Ostern in Prag sein, den Finaltag am Ostermontag sollte man sich nicht entgehen lassen.

 

Als um 13:00 Uhr unser Bus in die Heimat startete, war sicherlich jeder von uns körperlich aufgrund der anstrengenden Tage die hinter uns lagen mehr oder weniger kaputt, aber es war ein tolles Erlebnis mit bleibenden Eindrücken!

 

Es war ein richtig gutes Miteinander zwischen BSV’lern und Rietschenern.

Wir haben herzlich gelacht, gefeiert, Handball gekämpft und gespielt und neue Freunde gefunden.

 

Männer - von Steffen, Riccardo und mir ein herzlichen Dankeschön an Euch und Eure Disziplin bei diesem Event! Die Tage mit Euch haben uns riesigen Spaß bereitet.

 

Ein ganz besonderer Dank an Torsten Kolbe und Steffen Grabs vom BSV Görlitz und ihre großartige Organisation im Vorfeld des Turniers bzw. in Prag.

Ohne Euch, hätten wir das nicht hinbekommen.

 

Danke an Dich Maik, der Du alle Tage vor Ort geholfen, Fotos, Videos gefertigt und somit für bleibende Erinnerungen gesorgt hast.

Danke an Opa Jahn, Axel und Maik für den reibungslosen Ablauf der Hinfahrt und Danke an Euch Eltern und Familien, die Ihr in einer unglaublichen Anzahl  über die Osterfeiertage in Prag bei den Spielen Eurer Jungs zugegen gewesen seit.

Das war absolute Spitze!

 

Und Dir Eric, noch einen sinnbildlicher Orden für Freundschaftsdienste, bezüglich unseres verletzten Ben.

 

In Prag waren mit dabei: Ali und Konstantin im Tor und die Feldspieler: Magnus, Eric, Alex, Jonas, Franz, Maximilian, Ben, Moritz, Tom, Max, Sebastian, Cornelius

 

 

Anfahrt

SSV Stahl Rietschen e.V.
Abt. Handball

Oberlausitzer Sporthalle Rietschen
Am Festplatz 9
02956 Rietschen