Katastrophe in Meißen
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Montag, 12. November 2018 15:43
- Geschrieben von ssvstahlrietschen
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Verbandsliga Ost, Männer 11.11.2018
SV Niederau 1891 vs. SSV Stahl Rietschen
30 (16) : 14 (7)
Das Positive zuerst: mit dem Wetter hatten wir Glück! Bei strahlendem Sonnenschein brachen die Rietschener nach Meißen auf, um das dahin verlegte Auswärtsspiel gegen den SV Niederau auszutragen. Aufgrund berufs- und krankheitsbedingter Ausfälle, konnte die Trainingswoche nur suboptimal zur Vorbereitung genutzt werden. Darüber hinaus musste man auf die Sportfreunde Obier und Schander verzichten. Aber es gab auch ein neues Gesicht auf Seiten der Rietschener zu bestaunen. Torwart-Neuzugang Norman Jacobi gab sein Debüt im SSV-Dress (Spielervorstellung folgt).
Die Vorgaben zum Spiel waren klar: aus einer stabilen, offensiven 5:1 Deckung heraus sollte von Beginn an mit hohem Tempo in den Gegenstoß gegangen werden, um so durch möglichst einfache Würfe dem ungeliebten Wachsverbot der Meißner BSZ-Halle Sorge zu tragen. Auch vom hinteren Tabellenplatz der Niederauer Mannschaft sollte man sich nicht täuschen lassen, da diese bisher als einzige den Spitzenreiter Weinböhla besiegen und in der vergangenen Saison ihr Heimspiel für sich verbuchen konnten.
Das Spiel begann mit dem Anwurf für die Gäste. Nach einem ersten vergebenen Angriff der Rietschener und dem daraus resultierenden Gegentreffer, konnte man durch einen Strafwurf den Ausgleich zum 1:1 herstellen. Das dies den letzten Ausgleich dieser Partien darstellen sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner in der gut gefüllten Meißener Halle erahnen. Nach weiteren sechs gespielten Minuten stand es bereits 5:1 aus Sicht der Gastgeber und der SSV sah sich zur ersten Auszeit gezwungen. Doch das Wachrütteln durch Trainer Eric Gähler führte keine Kehrtwende herbei. Nach einer Vielzahl von technischen Fehlern und Fehlwürfen, darunter bereits zwei vergebene 7m, befand man sich beim Stand von 14:5 mit neun Toren im Hintertreffen. Spätestens hier hatte sich das Hauptproblem der Gäste bereits offenbart. Man bekam das Spielgerät einfach nicht in den Griff. Zu den schlechten Abschlüssen und teils eklatanten Fangfehlern gesellte sich an diesem Tage eine an vielen Stellen zu halbherzige Abwehrarbeit, welche den Niederauern sowohl in den Gegenstößen, als auch im Positionsangriff zu wenig entgegenzusetzen wusste. Das änderte sich auch nicht bis zur Halbzeit und so ging es mit einem 16:7 in die Kabinen.
Der Frust über die eigene Spielweise und Ballunsicherheit saß sichtlich tief. Zitat: "Man bekommt diese Rinde einfach nicht in die Maschen!". Dennoch schwor man sich ein, über den Kampf doch noch in das Spiel zu finden, denn eines war klar: trotz aller Umstände waren die Chancen auf Torerfolge da. Man müsse nur versuchen, den gut aufgelegten Heimtorwart besser auszugucken und den Abschluss bis zum letzten Moment zu verzögern.
Doch leider konnte man an diesem gebrauchten Tag auch das nicht auf die Platte bringen. Das Debakel setzte sich in der zweiten Halbzeit nahtlos fort und so lag man über die Stationen 20:7 und 22:8 in der 43. Minute mit 24:9 zurück. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt natürlich längst entschieden. Die letzte Viertelstunde plätscherte dann weiter so vor sich hin. Ein Fehlerfestival auf Seiten der Gäste und Niederau mit kompromisslosen Abschlüssen. So endete das Spiel mit einem in dieser Höhe vollkommen verdienten 30:14 für die Gastgeber.
Alles in allen ein Spiel zum Vergessen. Der Verzicht auf das geliebte Harz und ein damit einhergehender ungewohnter Ball stellten für die SSV-Mannen eine unüberwindbare Hürde dar. Jedoch kann dieses Argumente keineswegs als Ausrede dienen, so zeigte doch die Heimmannschaft klar und deutlich wie man es besser machen kann. Einzig die Moral und der Kampf bis zum Schluss kann man den Gästen nicht absprechen, auch wenn dies nur einen sehr kleinen Trost darstellt.
Nun findet man sich mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf dem Rang 6 der Tabelle wieder und trifft am kommenden Samstag auf den Radebeuler HV, welcher ebenfalls eine ausgeglichene Bilanz aufweist. Unter gewohnten Bedingungen in heimischen Gefilden ist man natürlich gewillt Wiedergutmachung zu betreiben.
Schlussendlich noch ein großes Dankeschön an unsere angereisten Fans, welche sich gewiss eine bessere Vorstellung verdient hatten.
Rietschen spielte mit: Mertinatsch und Jacobi im Tor, Noack(1), Opitz(1), Hilke(3/2), Hänchen(1), Walter(1), Kelch(2/1), Philipp, Mrosk, Lehmann, Holubek(5/1)