Rietschener Schwächephasen besiegelten weitere Niederlage zum Saisonabschluss
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Sonntag, 28. April 2019 14:21
- Geschrieben von ssvstahlrietschen
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Verbandsliga Ost, Männer
28.04.2019
SSV Stahl Rietschen vs. HC Elbflorenz 2006 III
27 (12) : 31 (13)
Nachdem man aus den vorangehenden 5 Spielen nur einen Sieg erringen konnte, war die Zielstellung an diesem Tage für alle Beteiligten der 1. Männermannschaft des SSV klar. Es ging im letzten Match gegen den HC Elbflorenz 2006 III um minimale Schadensbegrenzung. Ein Blick auf die Tabelle machte die Ausgangssituation nicht gerade angenehmer. Mit einem Sieg konnte man zwar das annähernde Saisonziel einer ausgeglichenen Punkteverteilung erreichen, aber mit einer Niederlage hingegen würde man sogar bis auf den drittletzten Tabellenplatz abrutschen (was stand jetzt sogar die Relegation bedeuten könnte). Positiv zu sehen ist aber am heutigen Tage, dass der SSV mit einem 14 Mann Kader spielbereit war und sich aus der Jugend mit Paul und Robin zwei kampfbereite Stahlmänner hinzugesellten.
Schon vor Spielbegin betonte Trainer Gähler, sich auf die eigene Leistung zu besinnen und das vorhandene Potential endlich mal wieder zu 100% abzurufen. Das Ziel war den starken Spielaufbau von Elbflorenz mit eine offensiven Deckung an der Spitze zu stören. Im Angriff war die Marschroute indes, breit zu stehen und die Abwehr des Gegners ständig in Bewegung zu halten um dann sich entstehende Lücken eiskalt zu nutzen. Hochmotiviert betrat man zum Anstoß, an diesem ungewöhnlichen Sonntag, um 16:30 Uhr schließlich die Platte, um den Routiniers aus Elbflorenz zu zeigen wer der Herr im Haus ist. Schon beim Start merkte man Rietschen den Siegeswillen an und nachdem am Anfang noch 2 Würfe ihr Ziel verfehlt hatten, wurde mit aggressiver schneller Mitte ein 2:0 herausgearbeitet. Der Gegner zeigte bis dahin eine sehr ungewohnte passive Spielweise. Die Angriffe vom HC waren oftmals sehr pomadig und die Würfe nicht genau genug um unseren bis dato starken Hüter Norman in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Statt sich diese Schwächephase der Elbflorenzer zu Nutze zu machen, passte man sich auf einmal den Gegner an und konnte selber nicht den Ball ins Tor unterbringen. So blieb es bis kurz vor der 8 Minute 2:0, ehe man in einem doch recht zeitigen Unterzahlspiel das erste Gegentor kassierte. Ab diesen Zeitpunkt an, war das Spiel sehr zerfahren und auf beiden Seiten tat man sich ziemlich schwer im eigenen Spielaufbau. Die Euphorie der Anfangsminuten war bei den Stahlmännern mittlerweile gänzlich verflogen. Zudem kam es in der Abwehr immer häufiger zu Unachtsamkeiten, die der HC in Form von Sebastian Fischer am Kreis zu nutzen wusste. Nach drei unnötigen Gegentoren in Folge sah man sich uhrplötzlich mit 5:7 in Rückstand. In der Folgezeit wurde es nicht besser. Der Angriff zeigte sich im Gegensatz zu den letzten 3 Auswärtsspielen zwar viel beweglicher, doch selbst ein 4 Minuten langes Überzahlspiel konnte man nicht für sich entscheiden. Nachdem Elbflorenz in der 25 Spielminute schließlich auf 8:12 stellte, besann man sich wieder auf alte Tugenden und erzielte durch schnelle Tempogegenstöße und beherztes Halb für Halb ansehnliche Tore. Bis zur Halbzeit Kämpfte man sich so auf 12:13 heran.
Zufrieden gab sich Trainer Gähler dennoch nicht und spornte die Mannen aus Rietschen in seiner Halbzeitansprache an, endlich mal Emotionen ins Spiel reinzubringen. Es ist teilweise viel zu ruhig und man sollte sich auch mal freuen können, wenn nach einem erfolgreichen Abschluss der Ball ins Tor untergebracht wurde. Ein weiterer Punkt war die offensive Manndeckung im Zentrum, die zwar funktionierte, aber dadurch viel zu oft die Einläufer außer Acht ließ. Mit neuem Teamspirit verließ man die Kabine. Man wollte noch mal alles geben um den zahlreich anwesenden Fans an diesem Sonntag einen versöhnlichen Saisonabschluss zu bieten. Die Anfangsminuten der zweiten Hälfte versprachen Grund zur Hoffnung, denn schon nach 30 Sekunden erzielte der an diesem Tage sehr stark spielende Markus Hänchen, durch ein beherztes stoßen in die Lücke der Elbforenzer Abwehr den raschen Ausgleich. Mit schnellen Angriffsspiel konnte man nunmehr die sich noch nicht formierte Abwehr des HC Elbflorenz ein ums andere mal bezwingen. So gelang es den Stahlmännern innerhalb von 5 Minuten den Rückstand wettzumachen und selbst mit 17:15 in Führung zu gehen. Was dann passierte war symptomatisch für die Mannen des SSV. Statt die Führung auszubauen und eine doppelte Überzahl zu nutzen, getragen von den zahlreichen Anfeuerungsbemühungen der Fans, schenkte man die Bälle leichtfertig her. Die Abwehr wurde immer zaghafter und ließ in 3 Minuten 4 einfache Gegentore zu. Nachdem Tom Holubek mit 2 Toren abermals den Ausgleich zum 19:19 in der 40 Spielminute erzielen konnte, brachen alle Dämme. Man konzentrierte sich in der Abwehr zusehends auf die Routiniers Lumpe und Kästner, aber die zahlreichen Gegentore machte ein anderer. Mit sage und schreibe 5 aufeinanderfolgenden Toren zog an diesem Spieltag Tönnis Trittler den Rietschnern den Zahn. Am Ende des Spiels konnte er 12 Tore für sich verbuchen, was definitiv zu viel war. Nun sah man sich bis zur 49 Spielminute mit 20:26 im Rückstand und hatte wiederrum den Roten Faden verloren. Rietschen wäre aber nicht Rietschen, wenn sie das Spiel nicht noch einmal spannend machen würden. Nachdem man den gut positionierten Torwart der Elbflorenzer berühmt geworfen hatte, wurden von nun an sämtliche Würfe ins Tor untergebracht. Schöne Anspiele über Außen konnten von Olli und Marcus genutzt werden. Die Abwehr zeigte zudem warum sie die 3 Beste der Liga ist. Stück für Stück konnte der Rückstand verkürzt werden. Bis zum 27:28 Anschlusstreffer durch Rückraumshooter Tom Holubek in der 56 Minute des Spiels war alles drin und die Halle tobte, doch zwei weitere Gegentreffer von Trittler und eine 2 Minuten Strafe unseres Spielers Walter besiegelte die bevorstehende Niederlage. Am Ende stand es 27:31 und man stand abermals mit leeren Händen da.
Auch nach dem Spiel wusste keiner so recht wie man dieses Spiel verlieren konnte, Kampfgeist, Einsatzbereitschaft und Siegeswillen waren den Stahlmännern wahrlich nicht abzusprechen. Selbst die Zuschauer auf den Rängen hatten den Ehrgeiz während des Spiels erkennen können, aber irgendwie scheint der Wurm im Stahlgewölbe drin zu sein. Obgleich des Spiels sollte man die Saison im Großen und Ganzen auch mal positiv sehen, denn die 2 Saison in der Verbandsliga ist bekanntlich immer die schwierigere.
Zu erwähnen gilt es aber noch, ein Dank an unseren Hüter Pitti auszusprechen, der sich nach über 10 Jahren intensiven Einsatzes vorerst aus der 1 Männermannschaft zurückzieht. Einen großen Dank muss man aber auch mal an das Trainergespann Gähler / Gröscho aussprechen, da sie mit „blauweißem“ Herzblut und intensiven Bemühungen die nicht einfachen Spielertypen des SSV durch die Saison geführt haben.
Vielen Dank auch an unsere Fans, die unermüdlich und mit viel Enthusiasmus bei jedem Spiel uns zur Seite gestanden haben.