[M1] Zu viel Schatten im Hochsommer
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Sonntag, 01. September 2019 09:36
- Geschrieben von ssvstahlrietschen
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Sachsenpokal, Männer
31.08.2019
Radeberger SV vs. SSV Stahl Rietschen
38 (18) : 25 (14)
Mit einer am Ende sehr deftigen Niederlage (38:25) beim Ligakonkurrenten Radeberger SV war das Abenteuer HVS-Pokal für die Stahl-Herren bereits in Runde 1 zu Ende. Bei fast tropischen Temperaturen waren die Rietschener in einer farbenfrohen Partie am Ende chancenlos.
Die Gäste aus dem Wolfsrevier kamen eigentlich ganz gut in die Partie. Nach 2 Treffern von Kelch und Philipp hieß es 2:0. Natürlich hatten die Bierstädter mit zunehmender Spielzeit ihre Anfangsnervosität abgelegt und es entwickelte sich ein eher ausgeglichenes Spiel. Rietschen hielt anfangs ordentlich dagegen, bis zum 8:8 wechselte die Führung mehrfach. Nach dem 9:9 gab es die erste Schlüsselszene. Ein Radeberger Spieler erhielt die blaue Karte (Disqualifikation mit Bericht). Statt die zweiminütige Überzahl zu nutzen, setzte es in dieser Überzahlsituation gleich 3 Gegentreffer. Hier schien die Mannschaft mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein. Nicht genug, im Anschluss daran luden mehrere einfache Abspielfehler die Gastgeber zu Gegenstößen förmlich ein, die zum Leidwesen der Gäste auch fast immer erfolgreich abgeschlossen wurden.
Auch wenn sich die Rietschener in dieser Phase mühten, Radeberg hatte die Partie im Griff und ging mit einer 18:14 – Führung in die Kabine.
Im 2. Durchgang starteten die Rietschener wieder besser, erzielten erneut schnelle 2 Tore. Doch wer sich an dieser Stelle noch Hoffnungen auf einen positiven Spielausgang machte, sah sich dieser bald beraubt. Eine überflüssige (wie sinnlose) Zweiminutenstrafe stoppte den kurzzeitigen Höhenflug, stattdessen zog Radeberg sein Spiel auf: Dies beruhte auf einer beweglichen Abwehr, aus der die Bälle erobert und immer wieder die schnellen Gegenangriffe eingeleitet wurden. Das Rückzugsverhalten der Rietschener war an diesem Tage einfach zu schlecht, um diese sogenannten „einfachen Tore“ zu verhindern. Trainer Gähler sprach im Anschluss an dieser Partie von einem eher mentalen Problem:
„Unser eigenes Gegenstoßspiel hat praktisch nicht stattgefunden, dafür waren wir in der Abwehr nicht bissig genug und ließen das Feuer früherer Tage vermissen“. Selbst die 2. Disqualifikation eines Spielers auf Seiten der Radeberger (48. Minute) setzte keinen weiteren Energieschub frei. Vielmehr, so hatte es für die Zuschauer den Anschein, ergaben sich die Wölfe ihrem Schicksal. Die Radeberger nutzten die letzten 15 Minuten, um sich ein wahrhaft positives Glücksgefühl eine Woche vor dem Start in die neue Saison zu verschaffen. Dies gelang ihnen mit einer Differenz von +13 Toren sehr eindrucksvoll.
Für Rietschen bleibt in den nächsten Tagen nur die offene, selbstkritische Analyse. Eine Kernfrage wird dabei sein, warum man nicht selbst wieder auf die Möglichkeit der „einfachen Tore“ zurück greift. Tore sind das Salz in der Suppe und lassen die Sonne wie die Stimmung wieder erstrahlen.
Rietschen spielte mit: Richter; Weiser; Opitz(1); Hilke(1); Hänchen(6); Walter(1); Kelch(7); Philipp(1);
Janke(1); Schander; Obier(2); Schulz(3); Holubek(2)