[M1] Wie gewonnen so zerronnen
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Sonntag, 26. Januar 2020 10:27
- Geschrieben von ssvstahlrietschen
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Verbandsliga Ost, Männer
26.01.2020
OHC Bernstadt vs. SSV Stahl Rietschen
28 (13) : 26 (11)
Der Abwärtstrend für Rietschens Handballer hält leider an. Nach 3 Siegen zum Saisonauftakt musste nun zu Beginn der Rückrunde bereits die 3. Niederlage in Folge hingenommen werden. Im Hinspiel bezwang man den Aufsteiger noch mit 11 Toren Differenz (37:26), doch am vergangenen Samstag sollte es einfach nicht sein.
In der Vorwoche wurde verstärkt die Abwehrarbeit trainiert, dies sollte sich im Vergleich zur Heimniederlage gegen ESV im Verlauf der 60 Minuten zeigen. Trainer Gähler war mit der Leistung in der Verteidigung im Großen und Ganzen zufrieden. Mit einer stabilen 6:0 – Formation wurden die Gastgeber gezwungen, ihre Angriffe lange und geduldig auszuspielen. Oftmals drohte gar ein Zeitspiel, doch irgendwie schafften es die Bernstädter immer wieder, doch noch einen Treffer zu erzielen.
Im eigenen Angriff leisteten sich die Rietschener erneut zu viele Fehler. Teils zu nervös, teils zu ängstlich agierend konnte nicht durchgehend Druck ausgeübt werden. In den ersten 11 Minuten brachten es die Gäste auf gerade einmal 2 Feldtore. Dass dennoch eine Führung von 6:5 an der Anzeigetafel stand, hatte mit dem bis dato treffsicheren Felix Kelch vom Siebenmeterpunkt zu tun. Alle 4 Versuche verwandelte er. Fragwürdig blieb während der gesamten Spielzeit allerdings das Strafmaß, welches die Schiedsrichter an den Tag legten. Zwar ahndeten sie die Fouls mit Strafwurf, gaben auch 2 mal „gelb“, das war es dann aber auch schon. Weitere progressive Bestrafungen wären hier durchaus angebracht gewesen.
In der 25. Minute gab es wohl den ersten ernsthaften Knackpunkt. Tormann Jacobi versuchte einen rollenden Ball außerhalb seines Kreises mit dem Fuß zu klären. 2 Minuten- ok. Beim Hinausgehen werteten die Schiedsrichter das „Sich-an-den-Kopf-greifen“ des Sünders als eine beleidigende Geste und sprachen die Disqualifikation aus. (Rote Karte) Anmerkung: Nach dem Spiel wurde dies eine blaue Karte, welche eine automatische Sperre nach sich zieht.
Bernstadt konnte das Momentum der Verunsicherung (und erneutem Überzahlspiel) vorerst mit 2 weiteren Treffern nutzen. In der Sekunde des Ablaufens der Strafe wurde schon der nächste Rietschener Spieler auf die Bank geschickt. Aber: Jetzt erwachten, vielleicht auch ein wenig mit Trotz, Kampf und Bissigkeit. Bis zum Halbzeitpfiff konnte auf 2 Treffer Abstand verkürzt werden (13:11).
Den Beginn der 2. Halbzeit können sich die Rietschener wohl als ihre eigene stärkste Phase während des gesamten Spiels anheften. Mit dem 14:14 konnte erstmals der Ausgleich erzielt werden. Bis zum späteren 21:21 gab es auch eine fast ausgeglichene Verteilung von 2-Minuten-Strafen (3:2 für Rietschen). Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit, wurden in diesen 13 Minuten auch 2 Siebenmeterwürfe vergeben.
Trotzdem schafften es die Rietschener, nach dem 6:5 (11.Minute) mit dem 22:21 sich die Führung zurück zu holen. Beim Stand von 24:24 waren noch reichlich 5 Minuten zu spielen. Ein vergebener Wurf, ein Lattentreffer dazu und schon führte die Hausherren durch das schnelle Umkehrspiel zum vielleicht schon vorentscheidenden 26:24. Nach dem Anschluss konnte der Ball erobert werden, das Foul im Gegenzug brachte wieder nur einen Strafwurf. Aber auch dieser fand nicht den Weg über die Linie. Am Ende rettete sich Bernstadt mit einem 28:26 über die Ziellinie.
Trainer Gähler wollte das Fehlen zweier wichtiger Akteure, die im Hinspiel noch 11 mal erfolgreich waren, nicht als Entschuldigung/Ausrede gelten lassen. „Die Hausherren wollten den Sieg in den wichtigen Situationen des Spiels einfach mehr.“ Auch das Dreifache an Zeitstrafen (Rietschen 9, Bernstadt 3) war nicht ursächlich. Selbst im Unterzahlspiel 3:6 konnte ein Tor erzielt werden, der Wille war der entscheidende Faktor.
Rietschen spielte mit: Weiser; Jacobi, Noack(6); Opitz(2); Hilke; Hänchen(4); Janke; Walter(3); Kelch(4/4); Schander(1); Schulz(3); Philipp(2); Gottschling(1)