Nach Fehlstart noch einen Punkt gerettet
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Samstag, 23. September 2017 13:43
- Geschrieben von Raiko
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23.09.2017
Verbandsliga Ost, Männer
SSV Stahl Rietschen vs. ESV Lok Dresden
28 (12) : 28 (14)
Schlusspfiff. Durchatmen war angesagt beim SSV nach 60 Minuten Handball in einem emotionalen Spiel am 4. Spieltag der Verbandsliga. Der SSV erkämpft sich einen weiteren Punkt Richtung Klassenerhalt. Doch drehen wir die Zeit fast 2 Stunden zurück.
Mit dem ESV Lok Dresden kam ein altbekannter Gegner in das Stahlwerk, da die Gäste in den vergangenen zwei Jahren beim heimischen Vorbereitungsturnier der Rietschener Handballer teilnahmen. Doch so richtig weiß man nie, wer alles bei den Dresdner Teams aufläuft. Zu groß ist die Fluktuation im Studienstandort Dresden. Jedoch war jedem klar, dass nur mit 100% eigener Leistung einen Punktgewinn möglich machen könnte. Die Gäste sind sehr erfahren, spielen seit vielen Jahren in der Verbandsliga und konnten in den letzten beiden Spielzeiten jeweils den Bronzeplatz erringen. Genau so traten die Gäste auch auf. In aller Ruhe und mit großer Selbstverständlichkeit spulten die Eisenbahner ihr Pensum in Offensive und Defensive herunter. Im Angriff wurde der Ball über mehrere Kreuzungen laufen gelassen und fand am Ende meist den starken Kreisläufer (insgesamt 8 Tore) oder Rechtsaußenspieler (9 Tore) und in der Deckung stellte man eine defensive 6:0-Abwehr, was den Hausherren diesmal nicht so wirklich gefiel.
Beim 3:8 Rückstand musste Trainer Domko erstmals die Reißleine ziehen und sein Team neu formieren. Die 6:0 Deckung wurde auf 5:1 umgestellt und Spieler von der Bank sollten es besser machen als die Vorgänger. Eine sofortige Verbesserung gelang zunächst zwar nicht (4:10 Rückstand), doch mit fortlaufender Spielzeit fanden die SSV-Spieler endlich die Lücken in der Deckung der Gäste. Auch wenn er selber kein Tor beisteuern konnte, so versuchte vor allem Kapitän Richard Walter mit seiner Körpersprache in der Offensive seine Nebenleute mitzureißen. Dies gelang anscheinend, denn bis zur Halbzeit konnten die Hausherren bis auf 12:14 zu verkürzen. Man war also wieder in Reichweite und wollte nach der Pause genau dort weiter machen, wo man aufhörte.
Doch irgendwie schien die Pause für die Stahlmänner zu früh zu kommen. Bis auf 17:22 ließ man die Gäste wieder enteilen. Die Stahlmänner wollten sich jedoch nicht mit der ersten Heimspielniederlage im Ligabetrieb seit fast 2 Jahren (Oktober 2015 gegen Koweg Görlitz 2) abfinden. Man fand den berühmten Schalter und startete die Aufholjagd. Der SSV ging nun volles Risiko und versuchte mit hohem Tempo im Gegenstoß das Ruder herumzureißen. Beim 21:22 war man wieder in direkter Schlagdistanz, aber der ESV ließ sich davon nicht beeindrucken, spulte weiter in aller Gelassenheit sein Spiel herunter und konnte fortan immer ein Tor vorlegen.
Mitten in dieser Drangphase verletzte sich leider SSV-Rückraumspieler Dominic Kühn voraussichtlich schwerer am Knie und wird dem SSV in den nächsten Wochen/Monaten fehlen. Auch wenn der SSV seit Anpfiff niemals in Führung war, so glaubte dennoch jeder Spieler an den möglichen Punktgewinn. Die schnelle Mitte und oder 2. Welle der Mannschaft aus dem Wolfsrevier konnte der ESV kaum noch unterbinden. Beim 26:26 gelang der hart erarbeitete Ausgleich. Zu spielen waren jetzt noch 4 Minuten.
Der ESV schaffte es erneut zweimal in Front zu gehen, was der SSV umgehend wieder ausgleichen konnte. Beim Spielstand von 28:28 waren noch 45 Sekunden zu spielen und die Gäste aus der Landeshauptstadt waren in Ballbesitz. Rietschen investierte so viel in diese Partie und dieses Ergebnis und wollte sich den Punkt jetzt nicht mehr nehmen lassen. Die Abwehr um Abwehrspezi Lennart Hilke kämpfte aufopferungsvoll und ließ die Gäste zu keiner vernünftigen Einwurfchance mehr kommen. Mit Apfiff feierten die Rietschener den Punkt fast wie einen Sieg, denn dieser war extrem hart erkämpft. Zweimal schien der SSV so gut wie weg von dem Spiel und trotz ständigen Rückstandes glaubten die Spieler bis zum Schluss an ihre Chance auf etwas Zählbares an diesem Tag.
Etwas glücklich aber keineswegs unverdient sichern sich die Stahlmänner somit Punkt 5 in der Verbandsliga und können die nächsten 3 Wochen in Ruhe weiter arbeiten, ehe man auswärts beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer aus Radeberg als krasser Außenseiter um die nächsten Punkte kämpft.
Rietschen spielte mit: Mertinatsch, Richter; Opitz 1, Mrosk, Hilke 3/2, Kelch 3, Walter, Kühn 3, Holubek 7, Gähler 3, Hänchen 5, Obier 3