Stahlmänner holen den nächsten (wachsfreien) Auswärtspunkt

13.01.18

Verbandsliga, Männer

SG Zabeltitz/Großenhain vs. SSV Stahl Rietschen

25 (12) : 25 (12)

 

Nachdem die 1. Männermannschaft des SSV Stahl Rietschen am vergangenen Wochenende in Radebeul den ersten wachsfreien Auswärtspunkt in der Verbandsligahistorie eingefahren hatte, wollten die Männer aus dem Wolfsrevier beim derzeitigen Tabellendritten SG Großenhain/Zabeltitz nachlegen. Jedem war die Schwere der Aufgabe bewusst. Mit der SG traf man auf eine extrem spielstarke Mannschaft, welche in der Vorwoche beim Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Dresden 47!!! Tore geworfen hatte. Insgesamt stellt die SG die zweitbeste Offensive der Liga. Dem wollte der SSV seine starke Abwehr dagegen stellen, schließlich stellt der Aufsteiger aus der Lausitz die zweitbeste Defensive der Liga.

Das Spiel begann wie erwartet. Die SG legte los wie die Feuerwehr. Ballgewinn in der Abwehr und ab in den Gegenstoß war das Motto der Hausherren. Beim Spielstand von 5:2 in der 6. Spielminute sah sich das Trainergespann Domko/Gröscho zur Auszeit gezwungen. Das mangelnde Rückzugsverhalten wurde angesprochen, Kreisläufer Felix Kelch auf die Linksaußen-Position beordert und in der Deckung sollte Rückraumspieler Krzikalla in Manndeckung genommen werden. Die Auszeit mit den angesprochenen Maßnahmen schien zu fruchten. Die SG zeigte sich offensiv mit der Manndeckung gegen Rückraumrechts (Krzikalla wich auf die Außenposition aus) verunsichert und kam in der Folgezeit nur noch schwer zum Torerfolg. Hinzu kam eine tolle Leistung von Torhüter Sven Mertinatsch, der viele Bälle parieren konnte. Im Rietschener Angriff agierte Felix Kelch zunächst auf der Linksaußen-Position und löste stets als zweiter Kreisläufer auf, womit die Hausherren ihre liebe Not hatten. Entweder war Felix selbst erfolgreich oder es gab 7-Meter. Diese waren dann wieder ein Fall für den 2. Kreisläufer Lennart Hilke. In aller Kaltschnäuzigkeit versenkte Lennart allein in der ersten Halbzeit 7 von 7 Strafwürfen. Rietschen schaffte es somit das Spiel zu drehen und ging in der 17. Minute mit 8:7 erstmals in Führung. Die SG ließ sich aber nicht abschütteln und so ging es mit einem 12:12 in die Halbzeit.
Die SG schien in der Kabine nun die Lösung gegen die Rietschener Deckungsvariante gefunden zu haben und kam fortan immer wieder zum Torerfolg. Offensiv spielte der SSV weiter seinen Stiefel herunter, konnte aber auf Grund der schwächelnden Defensive den Anschluss nicht ganz halten. So konnten die Hausherren bis Minute 48 auf 23:18 enteilen. Der SSV gab sich aber noch nicht geschlagen und wollte durch eine Auszeit inklusive Umstellung der Deckung auf eine klassische 5:1 Deckung den Lauf der Gastgeber unterbinden. Die Abwehr stand anschließend auch wesentlich besser und ließ kaum noch gute Möglichkeiten für die SG zu. Der SSV legte einen 4:0 Lauf hin und hatte beim 23:22 wieder die Hände an einem Punktgewinn. Doch die SG konnte mit 2 Treffern kontern und war beim 25:22 wieder 3 Treffer in Front. Die letzten 2 Spielminuten hatten es dann in sich und so richtig kann man es mit Worten nicht wiedergeben. Warum auch immer verloren die Hausherren nun die Nerven und reduzierten sich durch unnötige Härte selbst. So kam es zu dem seltenen Bild, dass die Gastgeber lediglich noch 2 Feldspieler auf dem Parkett hatten und 6 Rietschener dem gegenüber standen. 60 Sekunden waren also noch zu spielen, der SSV in vierfacher Überzahl aber noch 3 Tore im Rückstand. Dem SSV gelang es in den letzten 60 Sekunden dreimal den Ball zu gewinnen und dreimal ließ es sich der erfahrenste Rietschener Spieler Marcus Noack nicht nehmen den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen. Die Emotionen kochten natürlich auf beiden Seiten regelrecht über. Auf Seiten der Gastgeber war die Schuld schon lange bei den Unparteiischen gefunden und auf Seiten der Gäste grenzenloser Jubel nach dem nächsten verrückten Auswärtspunkt nacheinander.

Rietschen spielte mit: Mertinatsch, Weiser; Opitz, Mrosk, Domko, Obier, Lehmann 1, Noack 4, Holubek 2, Hänchen 2; Hilke 9/8, Kelch 3, Walter 3

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Abt. Handball

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