06.01.18
Verbandsliga, Männer
Radebeuler HV vs. SSV Stahl Rietschen
26 (11) : 26 (8)
Zum Rückrundenauftakt in der Verbandsliga reiste die 1. Männermannschaft des SSV Stahl Rietschen zum Radebeuler HV. Dabei musste man neben Dominic Kühn , welcher seine handballerische Laufbahn auf Grund vieler Verletzungen beendet hat, auch weiterhin auf den Langzeitverletzten Eric Gähler, Stefan Richter sowie Sören Pörsel verzichten. Nach den letzten beiden äußerst unglücklichen Niederlagen mit jeweils einem Tor, wollte der SSV den Bock endlich wieder umstoßen und etwas zählbares in den Händen halten. Kopfzerbrechen bereitete dabei vor allem das bestehende Harzverbot in der schönen Radebeuler Sporthalle. Unterstützt wurde das Team um den endlich wieder genesenden Kapitän Richard Walter von gut 60 Fans, welche das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel umfunktionierten.
Der SSV begann zwar mit einer soliden Abwehr , konnte dafür im Angriff zunächst keinerlei Gefahr ausstrahlen. Zu viel Respekt hatten die Spieler vor dem wachsfreien Spielgerät. Kein Spieler traute sich Initiative zu ergreifen und so lag der SSV nach 8 Spielminuten mit 4:0 im Hintertreffen. Nach dem 5:1 in Minute 11 sah sich die Trainertroika Domko / Gröscho / Fröhlich zur ersten Auszeit gezwungen. Die Jungs sollten offensiv endlich an sich glauben, in die Tiefe gehen,den Abschluss suchen und nicht nur quer spielen. Außerdem wurde personell getauscht. Richard Walter und Marcus Noack kamen für die bis dahin etwas glücklosen Markus Hänchen und Tom Holubek. Und die Auszeit zeigte Wirkung. Vor allem die beiden eingewechselten Spieler machten ordentlich Betrieb und erzielten fast im Alleingang den 5:5 Ausgleich. Der SSV blieb nun ständig auf Tuchfühlung zum RHV. Leider Schlich sich in den letzten 4 Spielminuten der ersten Halbzeit der Fehlerteufel bei den Gästen ein. Während der SSV 3 technische Fehler am Stück produzierte, zogen die Gastgeber zur Halbzeit auf 11:8 davon.
In der Halbzeitansprache ging es vor allem um Lösungsmöglichkeiten in der Offensive, da die Defensive mit lediglich 11 Gegentoren zufriedenstellend war. Vor allem eine bestimmte Auslösehandlung wurde besprochen. Diese sollte etwas später auch die Wende im Angriffsspiel der Gäste bringen.
Doch zunächst kam der SSV gar nicht ins Spiel. Beim Spielstand von 17:10 für die Gastgeber mussten die Rietschener Offiziellen wieder reagieren und die Auszeit nehmen. Jedem Spieler wurde bewusst gemacht , dass wir uns so gegenüber unseren vielen mitgereisten Fans nicht präsentieren können und zum anderen wurde wiederum die besprochene Auslösehandlung ins Gedächtnis gerufen.
Und auch diese Auszeit schien zu wirken. Zwar konnte der SSV nicht so schnell verkürzen wie erhofft , aber man merkte jetzt einen ganz anderen Wind im Angriff der Gäste. Endlich wurden Lücken gerissen, richtige Entscheidungen getroffen und der RHV fand kein Mittel gegen die Auslösehandlung des SSV'. In den nächsten 18 Minuten erzielte der SSV so viele Tore wie vorher in 38 Minuten. Leider konnten aber auch die Hausherren weiterhin Tore werfen und so war der SSV in Spielminute 55 mit 25:21 im Rückstand. Doch der SSV gab sich nicht auf. Die Fans peitschten das Team aus dem Wolfsrevier nach vorn und beim 26:25 konnte anderthalb Minuten vor Abpfiff der Anschluss erzielt werden. Radebeul vergab nun seinen Angriff und der SSV hatte nun noch 30 Sekunden Zeit für den Ausgleich. Nach einer Auszeit wurde der Torhüter gegen einen weiteren Spieler eingetauscht. Rietschen erspielte sich wenige Sekunden vor Schluss eine gute Torchance, welche Tom Holubek auf Grund eines Fouls nicht erfolgreich abschließen konnte. Die Schiedsrichter entschieden auf Freiwurf, jedoch liefen die Sekunden dem SSV davon. Tom Holubek rannte in den Torbereich und wollte den Spielball schnell zu seinen Mitspielern an die Freiwurflinie befördern. Doch der Radebeuler Torhüter blockierte das Spielgerät und hinderte den SSV an der Ausführung des Freiwurfes. Regelkonform gab es für diese Aktion eine persönliche Strafe gegen den Torhüter und viel wichtiger 7-Meter für die Gäste. Die Zeit war nun abgelaufen und Lennart Hilke , welcher zuvor 4 von 4 Siebenmeter verwandeln konnte, stand am Punkt. Eiskalt verwandelte er auch Nummer 5 souverän und sicherte dem SSV den viel umjubelten Auswärtspunkt. Der SSV feierte mit seinem Anhang die Aufholjagd und einen besonderen Auswärtspunkt, denn von dieser Mannschaft hat kein Spieler oder Trainer in der Verbandsliga jemals einen Punkt ohne Harz geholt. Auch in den 3 Verbandsligajahren 2009-2012 blieb dies dem SSV verwehrt. In der kommenden Woche dürfen sich die Stahlmänner wiederum am wachsfreien Spielgerät versuchen. In der Großenhainer Sporthalle herrschen nämlich die gleichen Bedingungen.
Rietschen spielte mit: Mertinatsch, Weiser; Obier 2, Domko 3, Hänchen, Walter 2, Holubek 4, Noack 5, Lehmann, Mrosk 2, Schander 1, Kelch 2, Hilke 5/5, Opitz