Rietschen muss sich wiederholt knapp geschlagen geben!
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Montag, 05. Februar 2018 15:42
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03.03.18
Verbandsliga, Männer
SSV Stahl Rietschen vs. VfL 04 Waldheim
33 (16) : 34 (21)
Ist es denn die Möglichkeit? Zum zweiten Mal innerhalb von 8 Tagen unterliegen die Stahl-Männer mit einem Tor Unterschied und stehen mit leeren Händen da. In einer an Spannung kaum zu überbietenden Partie mussten die Hausherren ihrer eher durchwachsenen Leistung aus dem ersten Durchgang Tribut zollen und hatten dieses Mal in den Schlusssekunden nicht das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite.
Der Reihe nach: Die Gäste aus Waldheim kamen mit der Empfehlung eines Tabellenvorletzten und der Heimniederlage gegen den Letzten in der Vorwoche in die Oberlausitz. Doch zum Leidwesen der Gastgeber stellte sich eine wiedererstarkte Truppe vor, die den Wölfen in der ersten Halbzeit aufzeigte, wie effektiver Handball gespielt wird. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (5:5) machten die Waldheimer ernst und spielten frei und unbekümmert auf. Die Rietschener Abwehr hatte diese Bezeichnung in der folgenden Phase nur ansatzweise Berechtigung. Die Gäste kamen immer wieder nach einer einfachen Körpertäuschung zum erfolgreichen Abschluss aus dem Rückraum. Eine Auszeit in der 10. Minute (5:8) sollte für mehr Stabilität in der Abwehr sorgen. Doch weit gefehlt: Immer wieder waren die Verteidiger einen Schritt zu spät oder versäumten es mit einem Block den wechselnden Torleuten Hilfe und Sicherheit zu geben. So wuchs der Rückstand Schritt für Schritt an. Als beim zwischenzeitlichen 10:16 eine Vorentscheidung drohte, wurden die Aktiven zur nächsten Besprechung an die Bank gerufen. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit war zwar keine Steigerung zu sehen, immerhin wuchs der Vorsprung der Gäste nicht weiter an. Beim Stand von 16:21 mussten die Gedanken in der Kabine neu geordnet werden. So viele Gegentore wurden in noch keiner Halbzeit in dieser Saison kassiert – ganz klar, wo das Trainergespann den Hebel ansetzen musste.
Was sich in der 2. Halbzeit abspielte, ließ den zahlreichen Zuschauern so manchen Gefühlsausbruch freien Lauf. Waldheim schien in Gedanken noch beim Pausentee zu sein, Rietschen mit dem Mut der Verzweiflung im Powermodus. Innerhalb von wenigen Minuten stand es nur noch 20:22. Grund genug für den Gästecoach, diesem Treiben mit einer Auszeit ein Ende zu setzen. (34. Minute) Doch auch danach hatten die Hausherren das Momentum auf ihrer Seite und erzielten mit dem 23:23 den Ausgleich. Danach entwickelte sich ein ausgeglichener Schlagabtausch. Rietschen war am Drücker, führte bereits mit 29:27 und 31:29. Leider schlichen sich in der Schlussphase wieder vermeidbare Fehler ein. Waldheim konnte zum 31:31 ausgleichen. Zu spielen waren noch knapp 3 Minuten. Den Gästen gelang seit langer Zeit wieder die Führung( 31:32), welche sie aber mit einer energischen Angriffsleistung der Rietschener postwendend wieder abgaben. Es wiederholte sich dieses Spiel: Waldheim mit 33:32 in Front, Rietschen zum Ausgleich. Die letzte Minute brach an und die Crunchtime war spätestens jetzt angebrochen: Siebenmeter für Waldheim – Tor!. Den Stahlwölfen blieben noch knapp 40 Sekunden, um wenigstens einen Punkt zu retten. Auszeit, noch 20 Sekunden, ab jetzt mit 7 Spielern. In der Tat konnte 2 Sekunden vor Ultimo ein Strafwurf herausgeholt werden. Dieses Mal blieb es den Rietschenern allerdings verwehrt, mit der letzten Aktion etwas Zählbares zu erreichen. Der Torwart der Gäste parierte den Ball und rettete seiner Mannschaft den knappen Auswärtssieg.
Nach nunmehr 18 Spielen belegen die Neulinge aus Rietschen einen fast gesicherten Mittelfeldplatz. Die Zielstellung Klassenerhalt wurde bereits erfüllt. Wenn man aber die Resultate betrachtet, ergibt sich ein etwas überraschendes Bild: 4 mal unentschieden, 4 mal mit einem Tor verloren und einmal mit einem Tor gewonnen zeigen auf, dass bei der Hälfte aller Spiele wirklich das kleine bisschen Glück einen Ausschlag hatte. Mit der anderen Hälfte (9 Spiele) holte man stolze 12 Punkte! Wenn man dazu den personellen Aderlaß der Mannschaft und die kämpferische Leistung aller Aktiven hinzu zieht, dann gehört dieser Truppe höchster Respekt gezollt. So sahen es auch die Zuschauer. Trotz der Niederlage wurde den Handballern mit stehenden Ovationen für deren Einsatz gedankt.
In den letzten 4 Spielen geht es für Rietschen nächste Woche nach Freiberg II. Dann kommt der Spitzenreiter HSV Dresden II in die Lausitz. Dem letzten Auswärtsspiel in Weinböhla folgt schon am 21.04. der hoffentlich versöhnliche Saisonabschluss gegen die Sportfreunde Dresden.
Rietschen spielte mit: Junge; Mertinatsch; Hilke(6/4); Hänchen(3); Domko(2); Walter(3); Kelch(4); Mrosk(1); Obier(4); Holubek(7);Opitz(3)
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