Rietschen mit erster Heimniederlage seit über 2 Jahren
- Kategorie: 1. Männer
- Veröffentlicht: Mittwoch, 22. November 2017 11:53
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18.11.2017
Verbandsliga, Männer
SSV Stahl Rietschen vs. HSV Weinböhla
24 (12) : 25 (13)
Am 31.10.2015 verlor der SSV das letzte Mal ein Ligaspiel im heimischen Stahlwerk. Gegner damals war die Sachsenligavertretung des SV Koweg Görlitz. Nach einem verworfenem 7-Meter 7 Sekunden vor Schluss lautete damals das Ergebnis 26:27 für die Gäste aus der Neißestadt. Seither gingen die Stahlmänner in der Oberlausitzer Sporthalle im Ligabetrieb stets als Sieger vom Parkett. Lediglich der ESV Dresden konnte am 23.09.2017 ein Unentschieden erringen. Diese Heimweste wollte der SSV auch am 10. Spieltag der Verbandsliga verteidigen. Zu Gast war der HSV Weinböhla, welcher vor der Saison sicherlich mit als Aufstiegskandidat gehandelt wurde. Aktuell damit aber nichts mehr zu tun haben wird, wenn man auf die Minuspunkte schaut. Dennoch wusste das Team aus dem Wolfsrevier, dass an diesem Tag einiges zusammen laufen muss, um das Spiel zu gewinnen. Rietschen musste wiederum auf eine komplette Rückraumreihe plus Abwehrspezi Schander verzichten.
Das Spiel begann wie erwartet. Der HSV Weinböhla nahm direkt das Heft des Handelns in die Hand und war vor allem durch seinen tschechischen Legionär immer wieder gefährlich und anfangs kaum zu stoppen. Nach wenigen Minuten stand ein 6:9 auf der Anzeigentafel und der SSV musste reagieren. Trainergespann Domko/Gröscho stellte personell um, nahm den Spielmacher Fric in Manndeckung und wollte zudem mehr Risiko in der 2. Welle und schnellen Mitte sehen. Die Maßnahmen fruchteten. Der Angriffsmotor lief bei den Gästen immer unrunder und der SSV konnte sich Stück für Stück heran arbeiten. Mit 12:13 ging es in die Halbzeit.
Der SSV wollte in der 2. Halbzeit genauso weitermachen wie die letzten 10 Minuten der ersten Hälfte und zusätzlich noch energischer in die Lücken der Weinböhlaer Defensive gehen. Auch wenn in den ersten Minuten die Gäste noch "mitwerfen" konnten, so kam der SSV besser aus der Kabine. Gestärkt durch eine super Defensive drehten die Hausherren die Partie nun gänzlich und konnten mit 21:17 in Führung gehen. Bestnoten in der Phase verdienten sich die beiden Außenspieler Oliver Opitz und Marcus Noack, welche ein tadelloses Spiel ablieferten. Bis zum 24:20 in der 54. Minute hielt die 4-Tore-Führung der Hausherren. Viele sahen den SSV schon auf der Siegerstraße eingekehrt. Doch die folgenden Minuten wird so schnell kein Anwesender vergessen und sind mit Worten schwer zu beschreiben. Rietschen vertändelt nun Ball um Ball, selbst eine Überzahl und Auszeit sorgt für keine Ruhe. Gespielt sind 59:20 Minuten und der HSV schafft den Ausgleich. Bei 59:31 nimmt SSV-Trainer Domko die Auszeit für letzte Instruktionen, damit wenigstens der Punkt auf der Habenseite bleibt. 10 Sekunden später nimmt das Unheil seinen Lauf. Rietschen vertändelt wieder im Dribbling den Ball und der HSV Weinböhla kann im Konter den Siegtreffer markieren. Schockstarre und Leere bei den Hausherren. Grenzenloser Jubel auf Seiten der Gäste. Nach über 2 Jahren entführt das erste Mal wieder ein Team beide Punkte aus dem Stahlwerk. Dabei ärgert weniger die Niederlage an sich sondern vielmehr die Art und Weise der Niederlage. Der SSV muss sich mit diesem Spiel auseinander setzen, die richtigen Rückschlüsse ziehen und daran arbeiten. Dabei geht es nicht nur um rein sportliche Aspekte. Man kann nicht leugnen, dass mit Kapitän Richard Walter ein entscheidender Kopf der Mannschaft vor allem in den letzten Minuten gefehlt hat, welcher Ruhe und Sicherheit ausstrahlt und das Zepter auf dem Parkett in die Hand nimmt.
Abgesehen von den letzten 6 Minuten war es dennoch ein starkes Spiel der Hausherren und gegen Weinböhla kann man sicherlich verlieren. Viel wichtiger ist es nun, dass die Stahlmänner auch auswärts endlich einmal mit so einer Leidenschaft und Aggressivität spielen wie in der heimischen Halle. Um dies umzusetzen reisen die Rietschener kommende Woche mit einigen Fans im Rücken nach Dresden zum Mitaufsteiger der Sportfreunde 01. Betrachtet man das schwierigere Programm in der Rückrunde, würden 2 Punkte in der Fremde sehr gut tun.
An dieser Stelle sollen auch beide Fanlager nicht unerwähnt bleiben, welche über 60 Minuten für eine tolle Stimmung in der Oberlausitzer Sporthalle sorgten.
Rietschen spielte mit: Mertinatsch, Weiser; Noack 5, Opitz 6, Hilke 4/3, Hänchen 2, Obier 2, Holubek 3, Lehmann, Mrosk, Kelch 1, Pörsel 1
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